Aktuelle Studien zur Mediennutzung, Trends und Erkenntnisse

Deutschlands digitale Infrastruktur gilt oft als fortgeschritten, aber wie sieht sie tatsächlich im Jahr 2025 aus? Die einfache Antwort lautet, dass das Land sehr gut vernetzt ist, dennoch einige kritische Lücken bestehen. Fast alle sind online, Mobilverbindungen übersteigen die Zahl der Menschen, und soziale Plattformen spielen eine wichtige Rolle im Alltag. Gleichzeitig hinkt der Glasfaserausbau dem Soll hinterher, und bestimmte Regionen haben nach wie vor langsame Geschwindigkeiten oder eingeschränkten Zugang.

Dieser Blogbeitrag, „Aktuelle Studien zur Mediennutzung, Trends und Erkenntnisse“, wirft einen genauen Blick auf die Daten hinter diesen Trends, wie viele Menschen verbunden sind, wo die Stärken liegen und woran noch gearbeitet werden muss. Das Ziel ist einfach, ein klares Bild von Deutschlands digitaler Situation heute zu zeichnen und was das für Unternehmen, Entscheidungsträger und Nutzer bedeutet.


Wie vernetzt ist Deutschland im Jahr 2025?

Laut dem Digital 2025 Germany Bericht gehören die Konnektivitätswerte des Landes zu den höchsten in Europa:

  • Internetnutzer, 78,9 Millionen, etwa 93,5 % der Bevölkerung
  • Mobilfunkverbindungen, 108 Millionen, das entspricht 128 % Durchdringung
  • Nutzer sozialer Medien, 65,5 Millionen, oder 77,6 % der Bevölkerung

Was das wirklich bedeutet, ist, dass digitaler Zugang nahezu universell ist. Die hohe Mobilfunkdurchdringung zeigt auch, dass Menschen oft mehr als eine SIM oder ein Gerät nutzen, was bei denen üblich ist, die getrennte Anschlüsse für Arbeit und Privat haben.

Die Rolle von Mobilfunk und Breitband

Die Mobilfunkkonnektivität ist stark, aber Festbreitband ist nach wie vor das Rückgrat für die meisten Haushalte und Unternehmen. Bis 2025 wird fast jeder Haushalt irgendeine Form von Breitbandzugang haben, doch die Glasfaserabdeckung ist weiterhin begrenzt.

Die Sache ist die, der Glasfaserausbau in Deutschland verlief langsamer als geplant. Ländliche Regionen haben nach wie vor Probleme mit der Abdeckung, und die Kosten bleiben in einigen Gebieten hoch. Während 5G nahezu die gesamte Bevölkerung erreicht, ist Festglasfaser für stabiles Hochgeschwindigkeitsinternet in Wohnungen und Büros unerlässlich.

Mediennutzung: Deutsche verbringen täglich 7 Stunden mit Medien

Sieben Stunden verbringen die Menschen in Deutschland täglich mit Mediennutzung. Den größten Anteil daran haben Videoinhalte mit 202 Minuten und Audioinhalte mit 186 Minuten. Auf Textinhalte entfallen täglich 54 Minuten, wie die Statista-Grafik auf Basis der Daten der Studie „ ARD/ZDF Mass Communication Trends 2019 “ zeigt .

 
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Bei den 14- bis 29-Jährigen ist die Nutzung mit knapp sechs Stunden geringer. Soziale Medien und Kommunikationsdienste sind in der Studie nicht berücksichtigt, dennoch verbringen Jüngere vermutlich mehr Zeit mit solchen Diensten. Zudem hören sie deutlich mehr nicht-lineare Musik über Streaming-Dienste. Bei den Videoinhalten sind lineares Fernsehen und Video-on-Demand-Dienste bei den unter 30-Jährigen gleichmäßig verteilt.

Printmedien: Tageszeitungen schrumpfen

Die Zukunft von Print sieht düster aus. Laut IVW schrumpfte die verkaufte Auflage überregionaler Tageszeitungen im zweiten Quartal 2019 auf 2,38 Millionen Exemplare – rund acht Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zum Vergleich: 2010 lag sie noch bei 4,4 Millionen. Besonders hart trifft die Printkrise die BILD-Zeitung, die im Vergleich zum Vorjahr 9,2 Prozent ihrer Auflage einbüßte. Und das ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange, wie eine
Statista-Prognose auf Basis vierteljährlicher Auflagenzahlen seit 1998 zeigt. Demnach wird die verkaufte Auflage des Boulevardblatts bereits im zweiten Quartal 2025 unter 700.000 Exemplare fallen. Die Gesamtauflage überregionaler Tageszeitungen würde in diesem Szenario auf rund 1,5 Millionen sinken.
 
Printwerbung ist rückläufig – Mediennutzung
 

Soziale Medien und digitale Gewohnheiten

Soziale Plattformen bleiben ein zentraler Bestandteil des digitalen Lebens in Deutschland. Mit 77 % der Menschen, die in sozialen Medien aktiv sind, können Unternehmen diese Kanäle für Engagement nicht ignorieren. Über soziale Interaktion hinaus nutzen viele Deutsche Onlineplattformen zum Einkaufen, für Nachrichten und Unterhaltung.

Für Firmen bedeutet das, dass digitale Strategien eine soziale Präsenz beinhalten müssen, außerdem Mehrgeräteerlebnisse berücksichtigen sollten, weil Nutzer häufig zwischen Mobilgerät und Desktop wechseln.

Warum Glasfaser weiterhin wichtig ist

Deutschlands Ziel für den Glasfaserausbau, 50 % Abdeckung bis Ende 2025, könnte schwer zu erreichen sein. Mitte 2024 lag der Wert bei 36,8 % [ref]. Während 5G ein großer Schritt nach vorn ist, kann Mobilfunk die Stabilität und Geschwindigkeit, die Glasfaser bietet, nicht vollständig ersetzen.

Für Unternehmen bedeutet das, dass sie in Gebieten, in denen Glasfaser spät ankommt, hybride Zugangsmodelle planen sollten. Für die Regierung könnten schnellere Genehmigungen und Investitionsanreize helfen, den Ausbau zu beschleunigen.

Globaler Kontext, wo steht Deutschland?

Ein Blick auf das globale Bild hilft, das Ausmaß zu verstehen. Weltweit sind 5,56 Milliarden Menschen online, das sind 67,9 % der Weltbevölkerung [ref]. Deutschlands Internetdurchdringung von 93,5 % liegt damit deutlich über dem globalen Durchschnitt und macht das Land zu einer der am besten vernetzten Nationen.

Die Schlussfolgerung, Deutschland ist zwar fortgeschritten, um diese Führungsposition zu halten, sind laufende Investitionen in Infrastruktur und digitale Bildung erforderlich.

Worauf Unternehmen achten sollten

Wenn fast jeder online ist, besteht die Herausforderung nicht in Reichweite, sondern in Relevanz. Hier einige praktische Punkte für Unternehmen:

  • Optimierung mehrerer Geräte: Mit mehr Mobilfunkverbindungen als Menschen muss die Nutzererfahrung auf Smartphones, Tablets und Desktops reibungslos sein.
  • Ältere Demographien inkludieren: Nicht alle Internetnutzer sind digitale Native. Einfache Oberflächen und klare Anleitungen sind wichtig.
  • Sozial hebeln, aber mit Verstand: Soziale Plattformen sind mächtig, Inhalte sollten jedoch sinnvoll sein, nicht nur werblich.

Streaming und On-Demand Inhalte, der neue Standard

Ein bemerkenswerter Trend in der Mediennutzung in Deutschland ist die Dominanz von Streamingplattformen. Beliebte Dienste wie Netflix, Disney+ und Amazon Prime Video wachsen weiter, während lokale Anbieter wie Joyn und RTL+ Millionen Zuschauer anziehen.

Aktuelle Studien zeigen, dass über 75 % der Internetnutzer in Deutschland wöchentlich Videoinhalte streamen, und jüngere Zielgruppen verlagern sich zunehmend von linearem Fernsehen hin zu On-Demand Plattformen. Dieser Wandel prägt Werbestrategien und treibt neue Modelle der Inhaltserstellung voran.

E-Commerce und Social Commerce

Die digitale Vernetzung hat auch das Einkaufsverhalten verändert. Die E Commerce Durchdringung in Deutschland wird für 2025 über 80 % erwartet [ref], und Mobile Shopping wächst schnell. Soziale Medien spielen inzwischen eine bedeutende Rolle bei der Produktentdeckung, besonders bei jüngeren Nutzern, die Influencer Empfehlungen vertrauen.

Unternehmen müssen sich anpassen, indem sie Social Commerce Funktionen integrieren, Live Shopping Events anbieten und einfache mobile Checkout Optionen bereitstellen.

Digitales Wohlbefinden und Datenschutzbedenken

Während Konnektivität Bequemlichkeit bringt, wirft sie auch Fragen zu Bildschirmzeit, psychischer Gesundheit und Datenschutz auf. Viele Menschen in Deutschland werden sich ihrer digitalen Gewohnheiten bewusster, was die Nachfrage nach Tools erhöht, die Nutzung begrenzen oder Ablenkungen blockieren.

Gleichzeitig haben strengere Datenschutzbestimmungen unter der DSGVO das Bewusstsein der Nutzer dafür geschärft, wie ihre persönlichen Informationen gehandhabt werden. Unternehmen, die Transparenz und Sicherheit priorisieren, werden eher das Vertrauen der Verbraucher gewinnen.

Musik-Streaming: Dynamisches Wachstum

Mit 49 Prozent (plus 3 Prozentpunkte) hört rund die Hälfte der deutschsprachigen Bevölkerung einmal pro Woche Audioformate online. Musik-Streamingdienste wie Spotify, Apple Music und Amazon Music werden wöchentlich oder häufiger genutzt und verzeichnen ein dynamisches Wachstum von 27 Prozent.

Live-Radioprogramme hören konstant 14 Prozent online, bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 20 Prozent. Die On-Demand-Nutzung von Radioprogrammen und Audio-Podcasts liegt in etwa auf Vorjahresniveau: 4 Prozent bzw. 3 Prozent nutzen diese Dienste mindestens einmal pro Woche.

ARD/ZDF Online-Studien zur Mediennutzung

Die Studienergebnisse basieren auf einer repräsentativen Stichprobe von 2.009 deutschsprachigen Personen ab 14 Jahren in Deutschland. Die Entwicklung der Internetnutzung in Deutschland und der Umgang der Nutzer mit diesen Angeboten sind seit 1997 zentrale Forschungsfragen der ARD/ZDF-Onlinestudien. Ziel ist es, die allgemeinen Trends der Internetnutzung in der Komplexität der Medien zu beschreiben. Dabei ist es wichtig, den Fokus auf die medienbezogene Internetnutzung zu legen. Wir haben auch über vergangene Studien berichtet: ARD/ZDF-Studie 2016.

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Abschließend zeigt die Mediennutzung in Deutschland im Jahr 2025, dass fast alle online sind, Mobiltelefone, soziale Medien, Streaming und Onlineeinkauf einen großen Teil des Alltags ausmachen. Traditionelle Medien wie Print und Fernsehen verlieren langsam Terrain, während Onlineplattformen Inhalte benötigen, die auf allen Geräten gut funktionieren und für Menschen nützlich sind. Für Unternehmen und Entscheidungsträger ist es wichtig, mit diesen Trends Schritt zu halten. Willst Du das Beste aus diesen Erkenntnissen für Deine Marketing oder Digitalstrategie machen? Achte darauf, wie Dein Publikum Medien nutzt, und passe Deinen Ansatz an, um in der digitalen Welt voraus zu bleiben.

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