Nutzertypologie im Social-Media-Marketing

Es gibt bereits mehrere Nutzertypologien für Social-Media-Marketing . Diese Nutzertypologien verdichten eine große Anzahl von Personen zu Typen, um die Komplexität von Entscheidungsprozessen im Marketing und in der Unternehmenskommunikation zu reduzieren. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Typologie der Social-Media-Nutzer von Li und Bernoff und erläutert die Methode anhand eines praktischen Beispiels.

Die Typologie der Social-Media-Nutzer

Diese Benutzertypologie von Social-Media-Benutzerprofilen wurde von Li und Bernoff (2011, S. 5) entwickelt. Sie wird häufig in der Marketingpraxis verwendet.

  1. Inaktiv : Internetnutzer, die nicht am Web 2.0 teilnehmen
  2. Zuschauer  lesen Blogs und Beiträge in Foren, schauen Videos, hören Podcasts
  3. Beitragender : Hast du ein Profil in einem sozialen Online-Netzwerk?
  4. Sammler : Abonniere Inhalte über RSS-Feeds, bewerte und organisiere Online-Inhalte – beispielsweise durch Indexierung (Tagging).
  5. Kritiker : Schreibe Artikel über Produkte, kommentiere Blogs, beteilige dich an Foren oder Wikis.
  6. Herausgeber : Schreibe in deinem eigenen Blog, veröffentliche deine eigenen Videos und Fotos usw.

Beispiel einer Benutzertypologie: USA / Deutschland

Die Verteilung der Nutzertypologien ist von Land zu Land unterschiedlich. Vergleicht man die Social-Media-Nutzer in Deutschland und den USA, zeigen sich deutliche Unterschiede, wie die folgende Abbildung zeigt.

Typologie der Social-Media-Benutzer
Typologie der Social-Media-Benutzer

Charakteristisch für Social-Media-Nutzertypen in den USA ist ein hoher Anteil an Kritikern (73 %), Sammlern (51 %) und Zuschauern (37 %). Charakteristisch für deutsche Social-Media-Nutzertypen ist ein hoher Anteil an Herausgebern (52 %), Kritikern (38 %) und Sammlern (21 %) (abgerufen am 28. Februar 2015 bei Forrester).

Fazit: Ein deutsches Unternehmen muss sich im Social-Media-Marketing ganz anders positionieren als ein amerikanisches. Ein US-Unternehmen muss besonders geschickt mit kritischen Nutzern umgehen und sammelwürdige Inhalte und Unterhaltung bieten. Ein deutsches Unternehmen hingegen muss durch partizipative Kampagnen inspirieren, kritische Nutzer einbeziehen und Sammlern einen Mehrwert bieten. 

Quellen: Li, Charlene; Bernoff, Josh (2011): Groundswell. Erfolgreich in einer durch soziale Technologien veränderten Welt. Erweiterte und überarbeitete Ausgabe. Boston, Mass.: Harvard Business Review Press mit Online-Beitrag

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