Social Media in der Unternehmenskommunikation
Welche Vorteile bietet die Integration von Social Media in die Unternehmenskommunikation? Diese Frage werde ich häufig von Kunden, Seminarteilnehmern und Studierenden gestellt. In diesem Interview für eine Bachelorarbeit beantworte ich diese Frage . Dabei geht es auch um die digitale Transformation, neue Strategien und Chancen. Lesen du mehr dazu im Artikel.
1. Frau Hilker, wie definieren du Unternehmenskommunikation?
Die Unternehmenskommunikation umfasst alle Arten der Kommunikation innerhalb eines Unternehmens, wie beispielsweise PR-Arbeit, interne Kommunikation und externe Marktkommunikation. Ziel der Unternehmenskommunikation ist es, durch Wahrnehmungsmanagement die Reputation eines Unternehmens positiv zu beeinflussen. Weitere Informationen finden du im Artikel: Unternehmenskommunikation: Ziele, Strategie, Instrumente .
2. Wie definieren du soziale Medien?
Zu den sozialen Medien zählen Netzwerke (Facebook, Twitter, Google+ etc.), Medienplattformen (YouTube, WordPress, Flickr etc.), Business-Netzwerke (Xing, LinkedIn etc.), Empfehlungsplattformen (Yelp, Delicious, Diigo etc.) und verschiedene Webdienste. Soziale Medien bezeichnen digitale Technologien, die es Nutzern ermöglichen, miteinander zu interagieren und individuell oder gemeinsam Medieninhalte zu erstellen.
Ohne Kenntnisse im Webdesign können du Inhalte bereitstellen und mit anderen teilen. Während in traditionellen Medien Inhalte bislang größtenteils von Unternehmen produziert und von Nutzern konsumiert wurden, werden in sozialen Medien die Nutzer selbst zu Produzenten. Dies bringt zahlreiche neue Möglichkeiten mit sich, sich zu informieren, zu kommunizieren, zu vernetzen und zusammenzuarbeiten. Dabei handelt es sich nicht um einen kurzlebigen Trend, sondern um einen nachhaltigen gesellschaftlichen Wandel.
3. Wie verändern soziale Netzwerke, Blogs und Communities die traditionelle PR?
Soziale Medien haben die Unternehmenskommunikation grundlegend verändert. Früher erreichten Unternehmen ihre Zielkunden vor allem über traditionelle Marketingmethoden wie Broschüren, Direktmarketing und Zeitungsanzeigen. Heute bieten soziale Medien direkte, effiziente und kostengünstige Möglichkeiten, mit Kunden in Kontakt zu treten. So eröffnen Xing, Twitter, Facebook und Co. Unternehmen neue Möglichkeiten in Marketing, Vertrieb und Kommunikation.
Soziale Medien bieten ein riesiges Reservoir an potenziellen Kunden, Mitarbeitern und Geschäftspartnern! Einige Unternehmen sind auf Facebook und Twitter präsent. Allerdings sind die Inhalte oft nicht kundenorientiert genug und die Interaktionsmöglichkeiten werden nicht optimal genutzt. Eine Social-Media-Präsenz ist jedoch nur der Anfang.
Content Marketing ist notwendig, um soziale Netzwerke mit relevanten, wertorientierten Inhalten und Rich-Media-Elementen (Video und Audio) zu versorgen. Ziel ist es, eine kompetente Positionierung, ein hochwertiges Image und eine professionelle Online-Kommunikation zu etablieren. Dies erfordert geschultes Personal, eine maßgeschneiderte Strategie und Social-Media-Richtlinien für die Entwicklung und Vermeidung von Reputationsschäden.
Viele Unternehmen laufen Gefahr, den Anschluss an Social Media zu verpassen. du betrachten es als Hype wie Second Life oder als Spielplatz für Nerds . Dabei ignorieren sie die Fakten: Soziale Medien sind längst fester Bestandteil unseres Alltags. Eine BITKOM-Umfrage aus dem Jahr 2012 ergab, dass 78 Prozent aller Internetnutzer in Deutschland in einem sozialen Netzwerk registriert sind und 67 Prozent es aktiv nutzen. Übrigens: Auch der Trend zur Sharing Economy hat zugenommen.
4. Welche Vorteile bieten Social Media für die Unternehmenskommunikation?
Soziale Medien haben sich bereits im Alltag der Unternehmenskommunikation etabliert. Viele PR-Profis nutzen regelmäßig Facebook, Twitter, Xing oder LinkedIn. Diese Kommunikatoren kennen sich in der Social-Media-Landschaft, den dort geforderten Kommunikationsstilen, der Online-Dialogführung und rechtlichen Fragen relativ gut aus.
Es mangelt jedoch an Expertise in der Entwicklung von Social-Media-Strategien , in der Evaluation und im Community-Management. Dabei sind genau diese Kompetenzen entscheidend, um das Potenzial von Social Media auszuschöpfen, so die Studie „Social Media Governance 2011“, die die Universität Leipzig gemeinsam mit der PR-Agentur Fink & Fuchs und dem Magazin „Pressesprecher“ durchgeführt hat. Handlungsbedarf sieht die Studie in folgenden fünf Bereichen:
- Systematische Analyse: Nur knapp ein Drittel der Befragten verfügt über die notwendigen Tools, um soziale Medien und die dort diskutierten Inhalte zu beobachten. Dies ist jedoch notwendig, um Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen.
- Klare Erfolgskriterien: Investitionen in Social Media erfordern klare Ziele und relevante Kennzahlen, die weit über die Messung von Followerzahlen und Web-Traffic hinausgehen. Entscheidend sind Messungen der Auswirkungen von Social Media auf Geschäftsprozesse zur Rationalisierung, Qualität oder Lead-Generierung und zum Vertrieb.
- Qualifizierung: Um mit der rasanten Entwicklung der sozialen Medien Schritt zu halten, müssen Kommunikationsmanager deutlich mehr in regelmäßige Schulungen und Qualifizierungen investieren.
- Effiziente Organisation : Angesichts der wachsenden Zahl von Anwendungsbereichen und unternehmensinternen Abteilungen, die mit sozialen Medien arbeiten, werden Marketing-Automatisierungstools immer wichtiger.
- Kulturelle Anbindung : Social-Media-Engagement erfordert von Unternehmen ein klares Bekenntnis zur Offenheit. Dabei geht es nicht um „naive Träume eines nicht-autoritären Dialogs mit Kunden und anderen Stakeholdern“, sondern vielmehr um die Ausrichtung an den Prinzipien des internationalen Wettbewerbs und legitimen unternehmerischen Handelns. Wie viel Dialog zu welchen Themen, in welchem Rahmen und von wem geführt wird, wird in Zukunft nicht nur für Kommunikationsmanager, sondern auch für das Marketing-Controlling zur Erfolgsmessung ein zentrales Anliegen sein.
5. Welche Empfehlungen gibt es für die Unternehmenskommunikation mit Social Media-Integration?
Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken des Social-Media-Einsatzes müssen in der Unternehmenskommunikationsstrategie mittels einer SWOT-Analyse definiert werden. Unternehmenskommunikation über Social Media zeichnet sich durch höhere Effizienz, Geschwindigkeit und Interaktion aus. Dies erfordert nicht nur strategisches Social-Media-Marketing , sondern auch den Aufbau eines Newsrooms als Website-Bereich. Die folgenden Nutzenargumente verdeutlichen die Vorteile.
- Multiplikatoren, Journalisten, Influencer erwarten von Unternehmen einen Online-Newsroom
- Der Newsroom wird häufig besucht, was sich in der Analyse des Website-Berichts zeigt
- Bietet einen schnellen Überblick über aktuelle Unternehmensinformationen
- Überall und jederzeit erreichbar, 24 Stunden am Tag
- Automatisierte Nachrichtendienste durch Stream möglich
- Übersicht über Inhalte im Content Marketing aus verschiedenen Kanälen
- Ermöglicht eine schnelle und einfache Verteilung von Inhalten
- Erreichen Sie traditionelle und neue potenzielle Kunden
- Erhöhte Loyalität und Zufriedenheit der Multiplikatoren
- Fördert die Suchmaschinenoptimierung.
Lesen du auch das Interview: Sharing Economy für Unternehmen.