Ein Leben ohne Social Media nicht mehr vorstellbar
Soziale Medien durchdringen unser Leben immer stärker. Mehr als jeder Dritte (38 Prozent) kann sich ein Leben ohne Social Media nicht mehr vorstellen. Bei den 14- bis 29-Jährigen ist es sogar jeder Zweite (49 Prozent). Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1.212 Internetnutzern ab 14 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom (Februar 2018).
Ergebnisse der Social-Media-Umfrage
- 9 von 10 Internetnutzern sind in sozialen Netzwerken aktiv
- Vor allem jüngere Menschen bevorzugen Instagram, Snapchat und YouTube
- Soziale Medien können Ansichten über die eigene Welt hinaus eröffnen
Soziale Medien haben in vielen Bereichen die klassischen Online-Funktionen ergänzt und ersetzt.“ Durchschnittlich sind Internetnutzer in Deutschland bei drei sozialen Netzwerken angemeldet. Jüngere Menschen zwischen 14 und 29 Jahren sind mit durchschnittlich fünf Social-Media-Präsenzen deutlich aktiver.
Fast 9 von 10 Internetnutzern (87 Prozent) sind in sozialen Netzwerken angemeldet. Besonders aktiv sind dabei fast alle zwischen 14 und 29 Jahren (98 Prozent). Ähnlich verhält es sich bei den 30- bis 49-Jährigen (92 Prozent). Bei den 50- bis 64-Jährigen sind 80 Prozent in mindestens einem sozialen Netzwerk angemeldet, aber auch bei den über 65-Jährigen ist mit 65 Prozent eine deutliche Mehrheit angemeldet.
Private und berufliche Kontakte pflegen, Fotos teilen, Live-Videos übertragen: „Soziale Medien sind längst kein Jugend- oder Nischenphänomen mehr, sondern innerhalb weniger Jahre fester Bestandteil unseres Lebens“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Für viele Internetnutzer in der digitalen Welt gehört es heute zum Alltag, über ein eigenes Social-Media-Profil online präsent und erreichbar zu sein.“
Facebook und YouTube dominieren
Zwei von drei Internetnutzern (66 Prozent) haben in den letzten drei Monaten Facebook genutzt, jeder Zweite (51 Prozent) YouTube. Darüber hinaus haben sich in den letzten Jahren auch neuere Netzwerke auf dem deutschen Markt etabliert. Gut jeder Vierte (28 Prozent) nutzt mittlerweile das Bilder- und Videonetzwerk Instagram, jeder Fünfte (20 Prozent) die Foto-Community Pinterest.
19 Prozent nutzen den Microblogging-Dienst Twitter. Jeder Siebte nutzt zudem den Instant-Messaging-Dienst Snapchat (15 Prozent). Jeder fünfte Internetnutzer (19 Prozent) hat ein Profil in beruflichen Netzwerken, davon 15 Prozent bei Xing und 10 Prozent bei LinkedIn. Zu den Nischenplattformen zählen hierzulande die Blog-Plattform Tumblr (5 Prozent) und das Nachrichten- und Diskussionsportal Reddit (3 Prozent).
„Social-Media-Angebote entwickeln sich ständig weiter. Neue Netzwerke entstehen, bestehende bieten völlig neue Features und unterliegen einem grundlegenden Wandel“, so Rohleder. „Besonders erfolgreich sind heute jene sozialen Netzwerke, die neben der visuellen Kommunikation über Bilder und Videos auch auf Echtzeitkommunikation setzen. Kurze Eindrücke, die nach 24 Stunden automatisch gelöscht werden, sind zu einem beliebten Kommunikationsmittel geworden.“
Die digitale Kluft besteht in den sozialen Netzwerken
Innerhalb der sozialen Netzwerke zeigen sich die unterschiedlichen Präferenzen zwischen Jung und Alt sehr deutlich. Instagram und Snapchat sind Netzwerke, die fast ausschließlich von jüngeren Menschen genutzt werden. Bei den 14- bis 29-Jährigen nutzen 63 Prozent Instagram und 43 Prozent Snapchat. Bei den 30- bis 49-Jährigen sind es nur 22 bzw. 10 Prozent, bei den 50- bis 64-Jährigen sogar nur 13 bzw. 2 Prozent. Auch die Altersgruppe 65 Jahre und älter ist mit 7 bzw. 0 Prozent in beiden Netzwerken kaum vertreten.
Bei YouTube ist der Unterschied weniger ausgeprägt. Fast acht von zehn Internetnutzern zwischen 14 und 29 Jahren (79 Prozent) haben YouTube in den letzten drei Monaten genutzt. Bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 52 Prozent, bei den 50- bis 64-Jährigen 35 Prozent und bei den über 65-Jährigen 22 Prozent. Bei Facebook sind alle Altersgruppen jedoch ähnlich stark vertreten.
Das größte soziale Netzwerk Facebook hält seine vergleichsweise hohen Nutzungsraten und weist die geringsten Unterschiede zwischen den einzelnen Altersgruppen auf. „Was wir aus der analogen Welt kennen, gilt auch für die digitale Welt: Junge Menschen suchen nach eigenen Freiräumen und distanzieren sich damit von ihren Eltern und Großeltern“, so Rohleder. Die jüngeren Plattformen bieten zudem neue, frische Kommunikationsformen – etwa durch Geofilter, Live-Videos oder selbstlöschende Nachrichten.
Soziale Medien erweitern den Blick für neue Perspektiven
Soziale Medien werden vor allem im Privatleben, als Nachrichtenkanal und zur Kommunikation mit Unternehmen genutzt. Rund zwei von drei Social-Media-Nutzern (68 Prozent) pflegen in den Netzwerken ihre Beziehungen zu Freunden, Familie und Kollegen oder knüpfen dort neue Kontakte. 60 Prozent geben an, ihr Wissen über ihre privaten Kontakte dank Social Media deutlich verbessert zu haben.
Soziale Medien sind bei Nutzern auch für die direkte Kommunikation mit Marken und Unternehmen beliebt. Jeder Dritte (38 Prozent) gibt an, in sozialen Netzwerken Angebote für Produkte und Dienstleistungen zu finden. 31 Prozent informieren sich über Unternehmen und Marken. Jeder Zehnte (10 Prozent) hat sich bereits über soziale Netzwerke direkt bei Unternehmen beschwert.
Eine Mehrheit nutzt soziale Netzwerke auch als Nachrichtenkanal; jeder Zweite (57 Prozent) nutzt sie, um sich über aktuelle Ereignisse zu informieren. 30 Prozent nutzen sie, um sich über Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens auf dem Laufenden zu halten. Zwei von drei Social-Media-Nutzern (67 Prozent) geben an, dass sie durch die Plattformen auf Meinungen zu bestimmten Themen aufmerksam werden, die ihnen sonst nicht aufgefallen wären.
„In den sozialen Netzwerken begegnen wir einer Vielfalt an Meinungen und Themen, die eine breitere Perspektive eröffnen. Die Filterblasen-Theorie sollte kritisch hinterfragt werden“, sagte Rohleder. „Diese Zahlen zeigen auch, wie wichtig soziale Medien für eine pluralistische Gesellschaft sind.“
„ Mobile first“ gilt auch für die Social-Media-Nutzung
Das Smartphone ist mittlerweile das primäre Zugangsmedium zu sozialen Netzwerken: Acht von zehn Social-Media-Nutzern (82 Prozent) nutzen die Plattformen mittlerweile auf diesem Weg. 2013 waren es erst 59 Prozent. „Smartphones sind zu unserem ständigen Begleiter geworden und haben die Nutzung sozialer Netzwerke deutlich vereinfacht“, sagt Rohleder.
Fast jeder Zweite (47 Prozent) nutzt mittlerweile ein Tablet, 2013 war es nur jeder Fünfte (23 Prozent). Fast jeder Vierte (24 Prozent) loggt sich über einen Smart-TV in soziale Netzwerke ein (2013: 9 Prozent), um beispielsweise Videos anzusehen. Im gleichen Zeitraum blieb der Zugriff auf soziale Medien über Laptops konstant (75 Prozent), während die Nutzung von Desktop-Computern von 70 auf 57 Prozent sank.
Virtual Reality wird unsere Erfahrung mit sozialen Medien verändern
Zwei von drei Social-Media-Nutzern (69 Prozent) erwarten, dass Menschen künftig noch mehr von ihrem Leben in sozialen Netzwerken teilen werden. 44 Prozent glauben, dass Virtual Reality unser Erleben sozialer Netzwerke grundlegend verändern wird. Fast ein Drittel (31 Prozent) glaubt, dass wir uns bald in virtuellen Umgebungen mit Freunden treffen werden.
Vier von zehn (45 Prozent) glauben, dass sie Chatbots in sozialen Netzwerken häufiger begegnen werden. „Echtzeitkommunikation wird durch Features wie Stories und Live-Streams attraktiver. Gleichzeitig verändern technologische Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz und Virtual Reality die Netzwerke und bringen neue Angebote hervor“, so Rohleder. Die Entwicklung der sozialen Medien ist noch lange nicht abgeschlossen. Lesen du mehr dazu in den Social-Media-Trends und im kostenlosen Social-Media-Whitepaper.