Plattform-Ökonomie zur Digitalisierung
Mit der Digitalisierung gewinnt die Plattformökonomie an Relevanz. Sie verändert bestehende Märkte. Unternehmen wie Airbnb und Uber können etablierte Marktführer verdrängen, wenn sie die Digitalisierung nicht begreifen. Während sich immer mehr digitale Plattformen wie Airbnb etablieren, sind die Begriffe den meisten deutschen Unternehmen nicht einmal geläufig. Die Hintergründe haben wir bereits behandelt: Sharing Economy: Kollaborativer Lebensstil und Plattformökonomie . In diesem Artikel erläutern wir den aktuellen Stand und die Entwicklung digitaler Plattformstrategien.
Plattform für Wirtschaft und Digitalisierung
Anbieter digitaler Plattformen erwirtschafteten 2015 rund zehn Milliarden Euro, mehr als doppelt so viel wie 2014. Analysten gehen davon aus, dass trotz aller Diskussionen um Transformation, Wandel und Digitalisierung viele Entscheider die Bedeutung von Plattformen noch nicht erkannt haben. Bekannte Beispiele für digitale Plattformen sind Airbnb, Amazon, Uber, eBay und die App-Stores von Apple. Eine digitale Plattform bringt Produktanbieter mit potenziellen Kunden zusammen. Der Plattformbetreiber kann von den Anbietern, den Kunden oder beiden eine Gebühr pro Transaktion oder eine Gebühr für den Zugang zur Plattform verlangen. Der Plattformbetreiber muss dabei weder selbst Waren produzieren noch Dienstleistungen anbieten, sondern betreibt lediglich einen digitalen Marktplatz.
Produktanbieter erhalten über die Plattform Zugang zu einer großen Kundenzahl. Kunden können bequem an einem Ort verschiedene Anbieter vergleichen und auswählen. Gleichzeitig gibt ihnen der Plattformanbieter oft die Sicherheit, mit vertrauenswürdigen Verkäufern zusammenzuarbeiten. Neben Plattformen für Privatkunden gibt es auch zahlreiche Angebote, die Geschäftskunden zusammenbringen. Plattformen bieten viele Vorteile für alle Beteiligten, bringen aber auch neue Herausforderungen mit sich. So verlieren Anbieter beispielsweise den direkten Kundenkontakt, da die Plattform als Vermittler fungiert. Unternehmen sind daher gut beraten, eine individuelle Plattformstrategie zu entwickeln.
Plattformökonomie ist neu
Mehr als sechs von zehn Geschäftsführern und Vorständen (62 Prozent) geben an, die Begriffe „Plattformökonomie“, „Plattformmärkte“ oder „Digitale Plattformen“ noch nie gehört zu haben. Jedes zweite Unternehmen, das sich mit Plattformmärkten beschäftigt, hat für das eigene Geschäft relevante Plattformen entdeckt und nutzt diese. Nur etwa jedem Dritten (36 Prozent) sind die Begriffe geläufig. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Bitkom Research unter 503 Unternehmen aller Branchen mit 20 und mehr Mitarbeitern .
Je nach Unternehmensgröße und Branche gibt es erhebliche Unterschiede in der Bekanntheit digitaler Plattformen. Während in Unternehmen mit 20 bis 499 Mitarbeitern lediglich 34 Prozent der Topmanager mit den Begriffen vertraut sind, sind es bei Unternehmen mit 500 und mehr Mitarbeitern 52 Prozent. Und während die Bekanntheit im produzierenden Gewerbe bei 41 Prozent liegt, ist sie im Einzelhandel (34 Prozent) und bei Dienstleistern (32 Prozent) deutlich geringer.
Von denjenigen, die bereits von der Plattformökonomie gehört haben, gibt jeder Zweite (51 Prozent) an, dass es für das eigene Unternehmen relevante Plattformen gibt. Vor allem der Handel sieht relevante Plattformanbieter (78 Prozent). Bei den Dienstleistern sind es nur 43 Prozent, in der Industrie sogar nur 35 Prozent. Und von den Unternehmen, die für das eigene Unternehmen relevante Plattformen identifiziert haben, geben 82 Prozent an, selbst Waren oder Dienstleistungen dort anzubieten. Umgekehrt kaufen 71 Prozent dort Waren oder Dienstleistungen ein. Und 14 Prozent geben an, eine eigene Plattform zu betreiben.
Digitale Strategien mit Plattformökonomie fördern die Monetarisierung in der Digitalisierung