Strategisches Management: SWOT-Analyse einfach erstellen
Ein grundlegender Bestandteil jeder erfolgreichen Marketingstrategie ist die SWOT-Analyse. Ein seit über 50 Jahren bewährtes Tool, das in jeden Businessplan gehört. SWOT steht für Stärken (Strengths), Schwächen (Weaknesses), Chancen (Opportunities) und Risiken (Threats). Dabei werden die Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken eines Unternehmens analysiert.
Eine gründliche Analyse der Marktentwicklungen und des Wettbewerbsumfelds ist für potenzielle Investoren ein wesentlicher Bestandteil eines Businessplans, um die Realisierbarkeit eines Projekts zu beurteilen. Erfahren du in diesem Artikel alles über die wichtigsten Bestandteile einer SWOT-Analyse und erhalten du Tipps zur Erstellung.
Was ist eine SWOT-Analyse?
Die SWOT-Analyse dient dazu, die Chancen und Risiken eines Geschäftsvorhabens herauszustellen und potenziellen Investoren zu präsentieren. Dazu zählen folgende Punkte:
1. Analyse des Geschäftsumfelds
- Welche Wettbewerber sind direkte Konkurrenten?
- Gibt es Vorschriften oder Gesetze, die beachtet werden müssen?
- Welche aktuellen Trends sind für das Projekt relevant?
- Wie ist die Marktsituation?
- Hat die politische Lage möglicherweise Einfluss auf das Projekt?
2. Stärken und Schwächen
- Kundenorientierung: Gibt es beispielsweise eine bestimmte Sportart, die gerade im Trend liegt? Alle Fitnessstudios, die diese Sportart anbieten, könnten dies als Stärke betrachten. Fehlt ein Fitnessstudio jedoch an diesem Angebot, wäre dies eine klare Schwäche.
- Wettbewerbsvergleich: Im digitalen Zeitalter ist eine adäquate Online-Präsenz von größter Bedeutung. Wenn beispielsweise die meisten Ihrer Konkurrenten mit Websites mit optimalem Responsive Design werben, du dieses Feature aber nicht anbieten, sind du im Vergleich zu deinen Mitbewerbern klar im Nachteil. Diese Wettbewerbsstärke ist zugleich Ihre Schwäche.
- Trends erkennen: Nicht nur die Trends in Ihrem unmittelbaren Markt sind für Sie relevant. Daher ist es eine Stärke, über den Tellerrand hinauszublicken und Entwicklungen außerhalb Ihres Fachgebiets zu beobachten. Andernfalls kann sich dies zu einer erheblichen Schwäche entwickeln, wenn du einen wichtigen Trend verpassen.
- Ganzheitlicher Ansatz: Betrachten du den Markt stets als Ganzes. Der wachsende E-Commerce-Sektor bringt traditionellen Versendern mit ausgeprägter Logistikkompetenz nur dann Vorteile, wenn sie auch über das entsprechende Online-Know-how verfügen. Eine vermeintliche Stärke kann sich schnell ins Gegenteil verkehren, wenn wichtige Aspekte außer Acht gelassen werden.
Interne Stärken und Schwächen müssen daher im Gesamtkontext des Marktes betrachtet werden. Dabei ist es wichtig, alle externen Einflüsse zu berücksichtigen, die für ein Projekt relevant sind oder werden könnten. Daher muss die SWOT-Analyse das Kundenverhalten und den Wettbewerb ebenso detailliert berücksichtigen wie aktuelle Trends und Entwicklungen in Wirtschaft und Politik.
Stärken und Schwächen stehen nicht isoliert nebeneinander, sondern müssen im Zusammenhang mit diesen Aspekten verstanden werden. Die Frage muss daher lauten: Ist das Unternehmen auf diese äußeren Bedingungen vorbereitet? Die Antworten darauf bestimmen die Stärken und Schwächen.
Wie erstelle ich eine SWOT-Analyse?
Basierend auf diesen Grundprinzipien können du nun mit der Erstellung deiner SWOT-Analyse beginnen. Ein strukturiertes, schrittweises Vorgehen führt am ehesten zum Ziel. Arbeite du diese vier Punkte nacheinander ab, ermöglicht dir deine SWOT-Analyse eine objektive Einschätzung der Erfolgsaussichten deines Projekts.
1. Die Marktanalyse
Recherchiere du den Markt nach aktuellen Trends und nimm deine Branche genau unter die Lupe. Analysiere du außerdem deine Zielgruppe und das Wettbewerbsumfeld.
Betrachte du zunächst das Gesamtbild und gehe du dann ins Detail:
Allgemeine Trends: Betrachte du zunächst wichtige Entwicklungen und Trends, die nicht nur deine eigene Marktnische betreffen. Wie wirken sich beispielsweise demografische Veränderungen, die allgemeine Wirtschaftslage oder das allgemeine Verbraucherverhalten auf dein Projekt aus?
Ihr Marktsegment: Was passiert gerade in Ihrem eigenen Marktsegment? Was fragen die Kunden derzeit nach?
Wettbewerber: Welche Wettbewerber könnten dein Projekt gefährden? Wie sieht die Wettbewerbslandschaft aus und wo können du in diesem Umfeld Boden gutmachen?
Zielgruppe: Wer sind deine potenziellen Kunden und Kundinnen? Welche Wünsche und Bedürfnisse haben sie, die du mit deinem Projekt ansprechen können? Wie entwickelt sich das Kundenverhalten aktuell? Ist es stabil oder zeichnen sich in diesem Bereich Veränderungen ab?
Bei der Marktanalyse geht es darum, externe Einflüsse zu identifizieren, die dein Projekt jetzt oder in Zukunft beeinflussen könnten. Konzentriere du dich auf das Wesentliche und filtere du die wichtigsten Trends heraus. Zu viele Faktoren würden sonst zu Verwirrung führen.
Fällt es dir schwer, deine Zielgruppe genau zu definieren? Lesen du: Wie erstelle ich eine Customer Buyer Persona?
2. Vergleich von Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken
Welche Detailfragen du dir in diesem Schritt stellen, hängt maßgeblich von deinem Geschäftsmodell ab. Ein Handwerker setzt sicherlich andere Prioritäten als ein Webdesigner.
Hier eine Übersicht der relevanten Punkte:
- Führungskompetenz und Managementerfahrung
- Zeitgemäße Unternehmenskultur
- Qualifikation und Motivation der Mitarbeiter
- Schlüsselpositionen identifizieren und besetzen
- Ist das Produkt wettbewerbsfähig?
- Ist der Service für die Zielgruppe attraktiv genug?
- Stimmt das Leistungsangebot?
- Ist die Finanzierung langfristig?
- Sind notwendige Investitionen gesichert?
- Ist das Produkt optimal präsentiert, stimmt das Bild?
- Ist das Corporate Design einheitlich und ansprechend genug?
- Ist der Standort geeignet?
- Sind die Unternehmensprozesse effizient?
- Ist die Organisation durchdacht und wettbewerbsfähig genug?
- Sind schnelle und kostengünstige Lieferketten gewährleistet?
- Stimmt die Gewinnspanne oder muss sie optimiert werden?
Identifizierte Stärken und Schwächen müssen miteinander und mit dem Umfeld korreliert werden, um ein klares Gesamtbild zu erzeugen. Dieses Gesamtbild können du in einem übersichtlichen Stärken-Schwächen-Profil visualisieren und so deutlich erkennen, wie gut dein Unternehmen aufgestellt ist. Aus den in den beiden vorherigen Schritten gesammelten Informationen lassen sich die Erkenntnisse im dritten Schritt ableiten.
Erstelle du an dieser Stelle am besten eine übersichtliche Tabelle, die deine Stärken und Schwächen mit deinen Chancen und Risiken verknüpft. Im Idealfall ergeben sich daraus erste Ideen zur Umsetzung, die du in einer separaten Spalte notieren können.
Ein Beispiel:
Trage du deine Chancen, Risiken, Stärken und Schwächen in die entsprechenden Spalten ein. Auch die Umsetzungsideen, die du entwickelt haben, können du in deine SWOT-Analyse einbeziehen. So gelangst du direkt zum nächsten Schritt, der Definition konkreter Maßnahmen.
4. Geeignete Maßnahmen festlegen
Mit dem dargestellten Profil deiner Stärken und Schwächen im Verhältnis zu den daraus resultierenden Chancen und Risiken können du zur Definition geeigneter Maßnahmen übergehen. Dieser Punkt ist für potenzielle Investoren am interessantesten, da er die Praxistauglichkeit deines Konzepts aufzeigt. Gehe du daher an dieser Stelle bei der Erstellung deiner SWOT-Analyse ins Detail. Dabei kommt es weniger auf die Quantität der aufgeführten Maßnahmen an, sondern vielmehr auf eine qualitativ detaillierte Umsetzung.
Wähle du nicht mehr als drei bis vier Möglichkeiten aus, die du mit konkreten Maßnahmen umsetzen möchten. Konzentriere du dich möglichst auf die praktische Umsetzung. Dazu gehört eine genaue Budgetierung jeder einzelnen Maßnahme, die anschließend in den Finanzplan einfließt.
An dieser Stelle demonstrieren du dem Leser, dass du in der Lage bist, Chancen zu erkennen und zu nutzen. Das heißt, du bist in der Lage, eine Chance zu ergreifen und sie dann in ein profitables Unternehmen umzuwandeln.
Lassen du sich zur SWOT-Analyse beraten!
Eine erfolgreiche Marketingstrategie erfordert eine perfekt konzipierte SWOT-Analyse. Die SWOT-Analyse ist entscheidend für den Erfolg deines Projekts. Lassen du sich bei der Erstellung professionell beraten. Der Staat fördert solche Beratungsleistungen mit bis zu 80 Prozent der Kosten. Buche du jetzt dein kostenloses Beratungsgespräch ! Lesen du auch den Artikel: Erfolgreiche B2B-Marketingstrategien erstellen.
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