McKinsey Studie: Die Digitalisierung erfordert digitale Kompetenzen
McKinsey untersuchte in seiner Studie „Arbeit 4.0 – Kompetenzwandel – Automatisierung und die Zukunft der Arbeitswelt “ die Veränderungen der Arbeitswelt im Zuge der digitalen Transformation. Die Nachfrage nach digitalen Kompetenzen wie technischem Fachwissen wird dramatisch steigen. Automatisierung erfordert mehr soziale Kompetenzen und Kreativität. In Deutschland werden künftig immer weniger Berufe mit manuell-motorischen Fähigkeiten benötigt, da Automatisierung und künstliche Intelligenz den Arbeitsalltag und die Fähigkeiten verändern werden.
Automatisierung und künstliche Intelligenz werden den Arbeitsalltag und die dafür erforderlichen Kompetenzen dramatisch verändern. Bis 2030 wird der Anteil der Arbeitsplätze, die technisches Wissen erfordern, um bis zu 55 % steigen, während manuelle oder motorische Fähigkeiten immer weniger gefragt sein werden (minus 14 %). Gleichzeitig werden soziale und emotionale Kompetenzen immer wichtiger. Der Anteil der Arbeitszeit, der diese Fähigkeiten erfordert, wird bis 2030 um rund 24 % steigen.
Zukünftig werden Veränderungen im Mindset durch lebenslanges Lernen vorangetrieben. Neue Organisationsformen mit Zusammenarbeit werden zunehmend eingeführt. Neue Führungsformate, wie beispielsweise agile Teams ohne Führungskraft, werden erstmals in Unternehmen eingesetzt. Automatisierung und künstliche Intelligenz verändern die Anforderungen an Fähigkeiten und Kompetenzen.

Die Nachfrage nach körperlichen und manuellen Fähigkeiten sinkt
In Deutschland wird der Rückgang der Arbeitszeit, die auf den Einsatz manueller Fähigkeiten zurückzuführen ist, bis 2030 mit 22 % sogar noch stärker ausfallen als in anderen Ländern. Denn Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe erfordern immer weniger körperliche Kraft und die manuelle Bedienung von Maschinen. Die technologischen Fähigkeiten der Beschäftigten in Deutschland sind im internationalen Vergleich bereits jetzt vergleichsweise hoch:
Deutschland liegt aktuell vor den USA und Frankreich (je 11 Prozent) sowie Großbritannien (12 Prozent). 14 Prozent der Arbeitszeit werden in Deutschland für technologisches Fachwissen aufgewendet. Bis 2030 wird dieser Anteil in Deutschland auf 19 Prozent steigen. Zu den untersuchten Fähigkeiten zählen IT-Fachwissen, Programmier- und Analysefähigkeiten sowie wissenschaftliche Forschungs- und technische Designfähigkeiten. Wiesinger: „Deutschland baut seinen Fokus auf technologische Kompetenzen aus.“

Die Nachfrage nach sozialen und emotionalen Kompetenzen steigt
Durch Automatisierung und den Einsatz künstlicher Intelligenz werde aber auch die Bedeutung anderer Kompetenzen steigen, zeigt die Studie. So werde der Anteil der Arbeitszeit, der soziale und emotionale Kompetenzen erfordert, in Deutschland um fast ein Viertel auf 20 % steigen. Konkret bedeutet dies: Auch im Zeitalter der Digitalisierung werden Kommunikations- und Verhandlungsgeschick, Empathie sowie Führungskompetenzen weiter an Bedeutung gewinnen. Die McKinsey-Analyse zeigt, dass die Automatisierung den Bedarf an Arbeitskräften mit digitalen Kompetenzen, die bereits jetzt Mangelware sind, weiter erhöhen wird.
Der Gesundheitssektor nimmt im internationalen Branchenvergleich eine Sonderstellung ein. Er ist der einzige Sektor, in dem der Bedarf an körperlichen und manuellen Fähigkeiten weiterhin steigt – weltweit um rund fünf Millionen Arbeitskräfte. Grund dafür ist der demografisch bedingt steigende Bedarf an Pflegekräften, Betreuungskräften und Physiotherapeuten. Im Finanzsektor wird eine weitgehende Automatisierung administrativer Aufgaben erwartet. Ein ähnliches Bild bietet der Einzelhandel: Automatisierung unterstützender Verwaltungsaufgaben im Gegenzug für mehr Kundeninteraktion.
Mitarbeiter brauchen digitale Kompetenzen
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen ihre Mitarbeiter gezielt aus- und weiterbilden, so die Analyse von McKinsey. „Jeder dritte Topmanager befürchtet, dass sich mangelnde Kompetenzen seiner Belegschaft direkt negativ auf das Geschäftsergebnis auswirken könnten“, erläutert Studienautor Wiesinger die Ergebnisse einer Umfrage unter 3.000 Vorstandsmitgliedern in sieben Ländern.
Jeder vierte Befragte äußerte die Sorge, dass die Wachstumsziele verfehlt werden. Gefragt nach den wichtigsten Veränderungen der Organisationsstrukturen in den kommenden Jahren nannte ein Viertel die Einführung und Förderung breiterer Weiterbildungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter. Wiesinger: „Die Kernaufgabe wird es daher sein, die Mitarbeiter schnell genug mit den für die Zukunft notwendigen Kompetenzen auszustatten.“ Der oft zitierte Ansatz des lebenslangen Lernens werde immer wichtiger.
Job mit Zukunft! Webinar zur Weiterbildung zum Digitalisierungsmanager
Wir unterstützen du bei dieser Herausforderung mit der „Akademie für Digitalisierung“, um Ihren Weiterbildungsbedarf im Bereich Digitalisierung zu decken. Digitale Wachstumsstrategien erfordern digitale Kompetenzen! Wenn du weitere Informationen benötigen, schreiben du uns gerne eine E-Mail .