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New Work: Definition, Nutzen, Umsetzung

New Work ist ein Mega Trend und hat sich zum Buzzword entwickelt. New Work ist ein Ansatz von Frithjof Bergmann, der damit einen freiheitlichen Ansatz zum Kapitalismus entwickeln wollte. Sein Ziel war die Beendigung einer seit der Industrialisierung üblichen Lohnarbeit, die er mit Knechtschaft gleichsetzte.

Mit New Work definierte Bergmann Arbeit, die der Mensch wirklich tun will. Dabei geht es um Entscheidungsfreiheit und auch um Veränderungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung. New Work wird assoziiert mit den Begriffen Arbeitswelt 4.0 und Digital Leadership zur Umsetzung.

Mitarbeiter:innen im New Work Kontext können möglicherweise bessere Arbeitsergebnisse erzielen. Erfahre im Beitrag, was New Work ist und wie es für Unternehmen und Organisationen funktioniert.

Was ist New Work?

Die von der industriellen Revolution geprägten Arbeitsbedingungen wollte Frithjof Bergmann durch mehr menschlichen Freiheit verbessern. Die Lohnarbeit besetzte er mit den Begriffen Zweck und Mittel. Den Menschen sah er dabei als Mittel zum Zweck. Nämlich das Mittel, um den Zweck einer bestimmten Aufgabenhandlung zu erfüllen, beispielsweise einen einzelnen Zwischenschritt des Arbeitsablaufes am Fließband auszuführen. So fungiere der arbeitende Mensch in diesem System als bloßes Werkzeug.

Das für den Menschen ungünstige Verhältnis von Mittel und Zweck wollte Bergmann umkehren. Mittel sollte in seiner Vorstellung nach die Arbeit sein und als solche dem Zweck der Verwirklichung des Menschen dienen. New Work bedeutete für ihn also immer auch sinnstiftende Tätigkeit. Bergmanns Prioritäten lagen dabei auf den Werten Selbständigkeit, Freiheit und Teilhabe. In der Mindmap erkennst du relevante Zusammenhänge zum Begriff New Work wie Freiheit, Wirtschaft, Arbeit und Digitalisierung.

new work mindmap

Was umfasst New Work?

Die einfache Definition der Arbeit, die der Mensch wirklich tun will, hat sich heutzutage beträchtlich ausgeweitet. New Work wird als Oberbegriff für sehr viele verschiedene Aspekte von Arbeit 4.0 verwendet. Der Terminus erstreckt sich auf beinahe alle Bereiche menschlicher Arbeit.

  • Arbeitszeit: Die Flexibilisierung der Arbeitszeit ist ein bedeutender Faktor, wenn es um die Liberalisierung von Beschäftigungsverhältnissen geht. Teilzeitmodelle oder Gleitzeitmöglichkeiten gewähren dem arbeitenden Menschen größere Freiheiten. Auch das Stichwort Jobsharing ist ein Teilbereich dieses Themas.
  • Arbeitsort: Ein festgelegter Arbeitsplatz schränkt die Freiheit stark ein. Modelle wie Homeoffice oder andere Remote-Lösungen bringen Flexibilität in den Alltag und eröffnen Räume der Entscheidungsfreiheit.
  • Flexibilisierte Arbeitsmodelle: New Work möchte eingefahrene Denkmuster auf allen Ebenen und in allen Bereichen aufbrechen. Strukturen und Gewohnheiten sollen überprüft und gedacht werden. Innovative Ansätze sind beispielsweise kollaboratives, interdisziplinäres und vernetztes Arbeiten sowie Mentoring. Ein einfacher Weg dazu ebnet die Methode WOL – Working Out Loud.

Die große Bandbreite des Begriffes New Work birgt nicht nur wertvolle Chancen auf ein erfülltes Arbeitsleben mit sich, das ausgedehnte Spektrum führt jedoch auch häufig zu Missverständnissen. Die Gefahr der Beliebigkeit bewirkt, dass manche Unternehmen gar nicht erst über New Work nachdenken. Denn aufgrund von einzelnen zutreffenden Aspekten geht man kurzerhand davon aus, dass die neue Arbeitswelt längst zur Unternehmenswirklichkeit gehört.

Leider trifft das nicht immer zu – gerade in Sachen Digitalisierung bleibt oftmals noch sehr viel Luft nach oben. Die eingehende Beschäftigung mit dem Thema New Work kann vorhandene Lücken aufdecken und bietet Möglichkeiten, diese zu beheben. An der Auseinandersetzung mit diesem Schlagwort kommt heutzutage also kein Unternehmen mehr vorbei.

Was verbindet New Work mit Digitalisierung?

Ein flexibles Arbeitsumfeld ist geradezu eine Grundvoraussetzung für das erfolgreiche Voranschreiten von Digitalisierung. Und auch ohne das Überdenken von Strukturen und Prozessen, welches New Work verlangt, kann ein Unternehmen seine Digitalisierungsziele nicht erreichen.

Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen und Kollaboration zwischen Abteilungen und einzelnen Mitarbeitern sind unverzichtbare Schritte auf dem Weg in die digitale Zukunft. Wenn es innerhalb eines Unternehmens um diese digitalen Schritte geht, fallen also zwangsläufig die bekannten Stichworte des New Work. Das eine bedingt das andere.

Für einen nachhaltigen Veränderungsprozess sollte die Reihenfolge also heißen: erst die neue Arbeit und dann die Digitalisierung. Denn jedes Unternehmen besitzt schon alle Voraussetzungen für einen erfolgreichen Digitalisierungsprozess: seine Menschen. Im Mitarbeiterpool ist alles an Wissen und Kompetenz vorhanden, was für den Weg in die digitale Zukunft nötig ist. Und weil New Work den Menschen in den Fokus stellt, kann dieses wertvolle Potenzial damit optimal aktiviert werden.

Wie setzt man New Work um?

Um die theoretischen Forderungen des New Work in die praktische Tat umzusetzen, brauchen Organisationen Führung über Distanz, auch als Digital Leadership bekannt. Denn New Work und Digitalisierung können nur dann optimal funktionieren, wenn alle Mitarbeiter die damit verbundenen Veränderungen tragen. Gute Führung versteht es, die im Unternehmen vorhandene Manpower bestmöglich auszunutzen und einen gemeinsamen Weg in die digitale Zukunft einzuschlagen.

Digital Leadership ist gekennzeichnet durch folgende Aspekte:

  • Balance: In einem Change Prozess ist es wichtig, die Waage sowohl zwischen Top-Down und Bottom-up als auch zwischen Innovation und Effizienz zu halten.
  • Teilhabe: Gestaltungsspielräume für alle Mitarbeiter im Rahmen ihrer Möglichkeiten schaffen.
  • Entwicklungsspielraum: Alle Mitarbeiter sollten die Gelegenheit und den Freiraum bekommen, sich auszuprobieren und zu experimentieren. So können Innovationen entstehen und Lösungen entwickelt werden.
  • Kommunikation: Ein Umfeld schaffen, das die Kommunikation fördert. Denn Kommunikation ist die Voraussetzung für Vernetzung und Kollaboration.

Erfahre mehr über Digital Leadership.

Was ist der New Work Nutzen?

Mit New Work arbeiten Menschen effizienter und motivierter und gewinnen mehr Glückspotenziale. Die Flexibilisierung führt zu einem höheren Commitment der Mitarbeiter, was die Produktivität steigert und die Innovationskraft optimiert. Gleichzeitig verringert sich die Fluktuationsrate. New Work nutzt also allen Beteiligten, einerseits dem wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens, andererseits der Zufriedenheit und dem Glück seiner Mitarbeiter. Und nicht zuletzt auch dem Employer Branding. Eine Win-Win-Situation auf ganzer Linie für Menschen, Gesellschaft und Wirtschaft.

Gleichzeitig greift New Work einen Wertewandel unserer Gesellschaft auf, der sich hin zum Wissen als zentrale Ressource entwickelt. Dieser aktuelle Trend vernachlässigt auf dem Weg zur Wissensgesellschaft wirtschaftliche Werte wie Kapital oder Rohstoffe nicht, hebt das Wissen jedoch auf eine höhere Bedeutungsebene. Die Wissensökonomie verlangt neben ausgeprägter Fachkompetenz auch den Willen zu lebenslangem Lernen und die Bereitschaft zur Weitergabe und zum Austausch. Beide Punkte sind zusammen wichtige Kriterien dieser wirtschaftlichen Richtung.

In der praktischen Umsetzung bieten New Work Methoden wie Scrum Möglichkeiten agiler Vorgehensweisen, die beispielsweise das Projektmanagement flexibilisieren. Damit können sich Unternehmen den komplexer werdenden Herausforderungen der digitalen Welt besser entgegenstellen.

New Work Experten-Meinungen

Hier sind einige Experten-Statements zu New Work.

Menschen, vor allem erwachsene Menschen, brauchen ziemlich viel Disruption, bevor sie ihr Verhalten wirklich nachhaltig ändern. Janina Kugel, Aufsichtsrätin und Senior Advisor.

Die Covid-19 Krise hat die Digitalisierung schneller vorangebracht, als alle anderen Einflussfaktoren vorher. In der neuen Normalität wird New Work unsere Arbeitswelt nachhaltig verändern, um  Komplexität, Unsicherheiten und Ambiguität nachhaltig zu meistern. Dr. Claudia Hilker, Digital Expertin.

New Work wird also als großartige Chance gesehen, den Anforderungen einer sich verändernden Arbeitswelt gerecht zu werden. Im Unternehmen geht es vor allem darum, Ressourcen so effizient wie möglich auszuschöpfen. Dieses Wissen ist in den Köpfen der Menschen bereits existent und verfügbar, liegt aber in vielen Unternehmen noch brach. Mit den vielfältigen Möglichkeiten und Methoden, die hinter dem Begriff New Work stehen, kann dieser enorme Schatz geborgen werden.

New Work: Beratung, Umsetzung und Schulung

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