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Schreibblockade ade: Kreatives Schreiben fördert den Flow

Wie hilft kreatives Schreiben gegen eine Schreibblockade? Mit diesem Blogbeitrag beteilige ich mich an der Blogparade zum Thema „Schreibblockade“ von Dr. Kerstin Hoffmann. Meine Abschlussarbeit im Studium habe ich darüber geschrieben, wie kreatives Schreiben den Lernprozess fördert. Dazu habe ich in Kanada (Universität Calgary) „Creative Writing“ erforscht und dann im Anschluss „Kreatives Schreiben“ an der Universität Bielefeld gelehrt. Seitdem habe ich keine Schreibblockaden mehr – weder beim Schreiben meiner Dissertation oder meiner Magisterarbeit, noch beim Texten meiner vielzählligen PR-, Blog-Beiträge oder meiner sechs Bücher. In diesem Beitrag gebe ich einige Einblicke und Tipps für die Praxis.

Gründe für eine Schreibblockade

Es gibt viele verschiedene Faktoren, die Schreibblockaden führen können. Schreiben soll Ergebnisse in einer gewissen Zeit bringen, darf aber auch Spaß machen. Sicherlich gibt es auch Phasen, in denen das Schreiben nervt, aber generell sollte es Freude machen. Wenn Sie sich zum Schreiben zwingen müssen oder dauerhaft damit hadern, gilt es herauszufinden, was Ihnen genau die Freude nimmt. Nach meinen Erfahrungen sind meist diese fünf Aspekte die Gründe für Schreibblockaden:

  1. Zu wenig Zeit: Ein guter Text braucht Zeit, Voraussetzungen, wie Konzentration und ein Briefing.
  2. Zu wenig systematisches Vorgehen: Einfach drauflos schreiben funktioniert für einfache Texte, ist aber keine Basis für große Projekte wie ein Buch, ein Blog oder eine Website. Dafür braucht man ein Konzept sowie Zeit und Projekt-Management, damit es erfolgreich verläuft.
  3. Selbstkritik: Wenn man sich selbst gnadenlos kritisiert, zerstört man die Lust am Schreiben. Der Umgang mit dem eigenen Kritiker ist wichtig, er darf nicht den Schreibprozess dominieren.
  4. Zu große Ziele: Wer sich als Schreibanfänger an zu große Projekte wagt, kann an der Größe scheitern. Den Traum vom Bestseller-Autor träumen viele, aber man benötigt dafür fundierte Grundlagen wie professionelles Know-how, Erfahrung und einen Vorgehensplan. Hilfreich ist es, die Schreibziele aufzuschreiben und mit Meilensteinen zeitlich zu planen.
  5. Zu wenig Spaß: Das Schreiben soll Ergebnisse bringen. Wenn Selbstzweifel den Schreibprozess blockieren,  dann wird die Arbeit als Qual und Frust empfunden. Die eigene Motivation sollte ein Mitsprache-Recht in der Planung des Schreibprojektes haben.

Wie man mit kreativem Schreiben in den Flow kommt

Kreatives Schreiben bezeichnet den Prozess, sich kreativ schreibend auszudrücken und umfasst verschiedene kreative Schreibmethoden wie Mindmap, Brainstorming und Clustering. Der Nutzen beim kreativen Schreiben ist, dass man mit diesen Methoden den Verstand etwas ausschaltet und aus dem Unterbewusstsein schöpfen kann. Man kommt mit den eigenen Ideen in Kontakt und gewinnt Zugang zu kreativen Quellen. Diese Herangehensweise nimmt den Druck aus dem Schreiben. Man lernt der eigenen Intuition zu vertrauen. So gewinnt man Inspirationen und kommt in den Schreib-Flow: Das Schreiben gewinnt eine Eigendynamik, man ermüdet dabei nicht, weil einem das Gehirn Belohnungshormone wie Dopamin spendiert. Man vergisst die Zeit. Deshalb arbeite ich an Schreibtagen mit einem Wecker, um mich im kreativen Prozess zu wecken oder arbeite open-end, bis der Schreibfluss beendet ist. Denn ich tauche dabei so ab, dass ich sonst Termine vergesse.

Mindmap zum Thema Kreatives Schreiben

Hier ist zunächst ein Beispiel für eine Mindmap. Mit Mindmaps kann man gut Überblick über Themen geben und gehirngerecht Inhalte strukturieren.Ich arbeite gerne und viel mit Mindmaps, weil ich damit schnell, kreativ und übersichtlich meine Schreib-Projekte planen kann.

Einsatzbereiche für kreatives Schreiben

In den USA und Kanada, wo ich viele kreative Schreibwerkstätten besucht habe, ist es ganz normal sich dort ausführlich mit anderen Menschen übers Schreiben auszutauschen. Das war ein tolles Erlebnis für mich, denn ich kannte aus meinem Studium nur langweilige Seminare über Grammatik, Orthografie und Literatur-Interpretation. Die Kunst des freien Schreibens und kreativer Ideenfindung mit kreativen Schreiben kommt leider an deutschen Universitäten zu kurz. Viele erfolgreiche Autoren aus dem anglo-amerikanischen Raum wie T.C. Boyle erstellen mit kreativem Schreiben ihre Bestseller-Bücher. Man kann kreatives Schreiben vielfältig einsetzen:

  • als Kreativitäts- und Schreibtraining für professionelle Texter
  • einfach aus Spaß und der Freude am Schreiben
  • zum Verbessern der eigenen Ausdrucksfähigkeit
  • zum Lernen neuer Sprachen und Textarten
  • zum Verfassen von Gedichten und Geschichten
  • zur Reflexion, Selbsterkenntnis und Selbsterfahrung
  • zum Lösen oder zur Analyse von Problemen  und zur Ideenfindung
  • zum oder zum Nachdenken über Ereignisse oder Lebensphasen
  • u.a. mehr
Tipps für kreatives Schreiben

Hier finden Sie fünf praktische Tipps, die Ihnen dabei helfen können, das Schreiben dauerhaft durchzuhalten und dabei auch noch Spaß zu haben:

  1. Entscheiden Sie sich für Ihr Projekt: Geben Sie Ihrem Schreib-Projekt einen Stellenwert in Ihren Prioritäten. Damit vermeiden Sie das Verzetteln und zwingen sich zu einer klaren Entscheidung, die notwendig ist, um größere Schreibprojekte durchzuhalten.
  2. Bleiben Sie täglich dran: Bewegen Sie ihr Schreibprojekt im Kopf und notieren Sie neue Ideen. Auch wenn Sie nur einen Abschnitt täglich aufschreiben, wächst damit Ihr Projekt. Wenige Sätze sind besser als nichts. Loben Sie sich dafür und freuen Sie sich darüber.
  3. Bekennen und verpflichten Sie sich: Zwar kann zu viel Druck eine Schreibblockade bewirken, dennoch kann eine Vereinbarung wie ein Buchvertrag förderlich zum Gelingen größerer Schreibprojekte sein. Sie können auch einen Vertrag mit sich selbst schließen, Freunden davon erzählen und einen konkreten Zeitplan mit Meilensteinen und Endtermin erstellen.
  4. Motivieren Sie sich selbst: Sich selbst zu loben vergessen viele Menschen. Dabei ist das eine einfache und hilfreiche Methode. Beobachten Sie Ihre Fortschritte. Zählen Sie die Schreibmenge und vergleichen Sie es mit Ihrem Arbeitsplan. Freuen Sie sich darüber, was Sie alles schon geschrieben haben. Drucken Sie sich Passagen aus und lesen Sie es genussvoll. Das gibt Kraft für größere Projekte. Belohnen Sie sich für erreichte Meilensteine.
  5. Bewusster Umgang mit dem inneren Kritiker: Achten Sie auf Ihren inneren Dialog. Wenn Sie sich selbst beschimpfen, wie: „Mir fällt nichts ein, so wird das nie etwas!“ oder „Ich bin ein schlechter Autor, ich sollte es ganz sein lassen“, dann ist die Blockade vorprogrammiert. Formulieren Sie Selbstkritik konsequent um. Nutzen Sie externes Feedback z.B. von Freunden.

Genießen Sie Ihr Schreiben

Achten Sie ab sofort darauf und finden Sie heraus, was Sie ganz persönlich motiviert, inspiriert und antreibt. Für Goethe war es angeblich der Geruch von verfaulenden Äpfeln. Bei mir ist es ein Spaziergang, Kaffee oder Schokolade. Geben Sie sich selbst Energie, anstatt sie sich zu nehmen durch Zeitdruck, Kritiker oder Verbissenheit. Spaß am Schreiben zu genießen, ist der entscheidende Faktor, um langfristig mehr Freude, Motivation und Erfolg an Schreibprojekten zu haben.

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